Author Archives: Monika

Mikumi Nationalpark

Fünf Stunden Busfahrt von Dar entfernt befindet sich der verhältnismäßig kleine Nationalpark Mikumi. Am Samstagmorgen wurden wir direkt beim Guesthouse von unserem Guide abgeholt. Da unser Bajaji im Stau stecken blieb, gingen wir den letzten Kilometer zum Busbahnhof noch zu Fuss. Auf der Busfahrt fühlte man wieder mal so richtig, dass man in Afrika ist. Obwohl es eine Langstreckenfahrt ist, stehen die Leute auch im Gang noch eng zusammengedrängt.
Am nächsten Morgen um 7.00 geht die Safari los und es beginnt auch gleich zu regnen. Unser Guide findet aber, das sei das Beste, was uns passieren könne und er sollte Recht behalten. Weil es nämlich kurz geregnet hat und nicht allzu heiss war, haben sich die Tiere gezeigt. Wir haben wirklich alles, was es zu sehen gibt, aus nächster Nähe gesehen.

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Daily Life

Projekte
Nachdem ich die erste Volliewoche am Morgen in Kunduchi und am Nachmittag in der
Wamatoschule und dem Waisenhaus verbracht habe und in der zweiten Woche so gut wie gar kein Unterricht gewesen ist, hat sich mein Programm für die dritte Woche ziemlich geändert. Da es keine Freiwilligen gab, die in Kunduchi den Englishcorner für die Fishermen übernehmen wollte, wurde ich für diese Woche dort eingeteilt… So verbrachte ich also die Morgen mit Computerlessons an der Wamato und Tutoring im Waisenhaus – für die Kleine, die noch nicht zur Schule geht – und ging am Nachmittag nach Kunduchi. Obwohl ich den Englishcorner für die Fishermen nur widerwillig übernommen habe, habe ich viele interessante Dinge erlebt. Kunduchi ist ein sehr armes Dorf und die Leute dort leben vorwiegend von der Fischerei. Es kamen zwar nur drei Fishermen zum Unterricht, aber alle waren unglaublich motiviert ihr Englisch zu verbessern, weil es für sie die einzige Chance auf ein besseres Leben ist. Ihre Lebensgeschichten und ihre Vorstellungen von einer gerechteren Welt regen zum Nachdenken an…
Seit letzter Woche bin ich nun wieder am Morgen in der Nursery School in Kunduchi und am Nachmittag für Reading oder Computerlessons in der Wamato und fürs Tutoring im Waisenhaus.

Immigration Office
In Tansania brauchen alle Volontäre neben dem Tourist-Visum auch einen CTA (Conducting a Temporary Assignment). Diesen CTA kann man problemlos am Flughafen beantragen, wenn man denn Tansania mit dem Flugzeug bereist. Wenn man allerdings wie ich mit dem Bus die Grenze überquert, können einem die Beamten dort nur ein Tourist-Visum ausstellen. Nach drei Wochen habe ich es vorletzten Freitag endlich geschafft, aufs Immigration Office zu gehen. Dort musste ich zuerst ein Formular mit Angaben zu mir und der Organisation ausfüllen. Dann bekam ich ein weiteres Formular, bei dem EIGENTLICH zwei Zeugen für mich unterschreiben müssten… Ich durfte dann aber gleich selber zweimal unterschreiben. Dann ging‘s weiter zu einem anderen Schalter, wo ich nur ein Zettel abholen und zum ersten Schalter zurückbringen musste. Der erste Beamte sagte mir dann, dass ich das Geld für den CTA auf der Bank einzahlen muss und am Dienstagmorgen mit dem Bankbeleg noch einmal aufs Office gehen darf… So suchten wir also eine Bank und gingen ohne CTA wieder nach Hause.
Am Dienstag gingen wir dann nochmal auf das Office. Ich gab dem Beamten den Bankbeleg und er sagte, ich solle am nächsten Tag noch einmal kommen, dann könne ich den CTA mitnehmen. Da wurde es mir zu dumm und ich sagte ihm, dass ich ganz bestimmt nicht noch ein drittes Mal kommen werde, wenn man diesen Ausweis am Flughafen innerhalb von 20 Minuten erhalten kann. Und siehe da, nach ‚nur‘ drei Stunden warten, hatte ich endlich meinen CTA in der Hand und dürfte jetzt bis zum 29.1. hier arbeiten obwohl ich bis zum 1.1. ausreisen muss… TIA…

Vielleicht sollte ich auch mal noch sagen, dass wir hier gute 30 Grad haben und das Meer auch ca. 25 Grad warm ist! Ich gebe mir Mühe, die Hitze die nächsten nicht mal mehr vier Wochen noch zu geniessen;-)

Sansibar – TIA

Am Samstag um 7.45 habe ich beschlossen, dass ich um 8.00 mit vier anderen Vollies und einem Gast aus dem Gecko, nach Sansibar gehe. Am Montag war J.K. Nyerere Day, h.d. schulfrei und am Dienstag oder Mittwoch Eid al Adha (islamisches Opferfest), also auch schulfrei. Da die Lehrer/innen am Freitag in der Schule gesagt haben, dass Eid ziemlich sicher am Dienstag ist und die Regierung auch dieses Datum festgelegt hatte (das lässt sich nicht so genau vorher sagen, da das genaue Datum vom Mond abhängt), hätte ich also Montag und Dienstag nicht arbeiten müssen und somit vier Tage in Sansibar verbringen können.

Die erste Fähre war schon voll und wir mussten auf die nächste warten und hatten dadurch schon einen halben Tag verloren.
Es ist übrigens auch kein Problem, ohne die seit September obligatorische Gelbfieberimpfung auf Sansibar einzureisen. Wenn sie die ‚Yellowcard‘ verlangen, dann zeigt man denen einfach seinen gelben internationalen Impfausweis und sie schauen nicht mal hinein. Anyway…

Den Samstagnachmittag verbrachten wir in Stone Town und plünderten die vielen Souvenirshops.
Am Abend haben wir dann in einem indischen Restaurant gegessen, weil es das einzige in der Nähe war, das einen Generator hatte und Stromausfall herrschte. Alle ausser mir sind von ihrem Essen aber sehr enttäuscht gewesen.

Am Sonntag sind wir mit einem Boot zur Prison Island gefahren. Dort gibt es Riesenschildkröten, die es mögen, wenn man ihnen den Hals streichelt;-)
Danach sind wir mit dem Boot aufs Meer hinausgefahren und schnorcheln gegangen. Leider versteckte sich die Sonne hinter den Wolken und wir sahen nicht allzu viele Fische. Ein paar Nemos waren aber trotzdem dabei. Zudem mussten wir immer mal wieder weiterfahren um vor den Quallen zu flüchten.

Da auf Sansibar ca. 95% der Bevölkerung Muslime sind und alle, die ich gefragt habe sagten, sie werden Eid al Adha erst am Mittwoch feiern, musste ich am Montag schon wieder zurückreisen, da ich am Dienstag somit hätte arbeiten sollen.
Am Dienstag gingen wir also am Morgen zur Nursery und siehe da, es waren ganze drei Kinder da. Der Headteacher hat uns dann wieder nach Hause geschickt und auch am Nachmittag in der Wamato Schule hatte es beinahe keine Kinder. Da die Regierung den Feiertag auf Dienstag festgelegt hatte, das eigentliche Fest aber erst heute gefeiert wird, haben wir nun beide Tage frei und ich hätte sogar zwei Tage länger in Sansibar bleiben können, nur wusste das vorher niemand so genau…

Aber wie sagen wir hier immer: TIA – This Is Africa

Dar es Salaam – erste Eindrücke

Schon wieder sind zwei Wochen vergangen und ich kann mich beinahe nicht mehr an meine 30-stündige Busfahrt erinnern. Vielleicht verdränge ich die Gedanken daran auch eher, denn ich bin froh, hat alles geklappt und ich bin ganz in Dar angekommen…;-)
Zudem habe ich auf der Busfahrt zum ersten Mal seit mehr als neun Wochen wieder Regen gesehen und seit ich in Dar bin, hat es doch auch schon das eine oder andere Mal geregnet.
(Übrigens haben wir hier immer noch so um die 30 Grad…)

Es gibt hier so viele Leute, so viel Verkehr, so viele Sachen, die man kaufen kann… Nach zwei Monaten Reis, Tomaten, Zwiebeln, Bananen und Nsima war der erste Besuch im Supermarkt ziemlich überfordernd für mich.
Auch auf den Strassen ist einiges mehr los, obwohl die Fahrstile in beiden Ländern haarsträubend sind. Hier benutzten wir entweder ein Daladala (ein ‚ganz normaler Bus‘), die zwar ohne Fahrplan, aber immer dieselbe Stecke fahren oder ein Bajaji. Das Bajaji fährt einem hin, wo man will und man kann den Preis aushandeln. Die meisten Bajaji-Fahrer kennen nichts und es geht darum, möglichst schnell ans Ziel zu kommen. Sie überholen links und rechts und zwischen zwei Autos hindurch und schlängeln sich in jede Lücke rein…
Leider hat meine Fotokamera (nach dem sie im Lake Malawi schwimmen gegangen ist, aber danach noch funktionierte) am Samstag nun definitiv das Zeitliche gesegnet, deshalb gibt es im Moment nicht viele neue Fotos.

Das Programm für die Vollies ist in Dar ein bisschen gedrängter als es in Malawi war. Am Morgen arbeite ich wieder der Nursery School in einem kleinen Fischerdorf ein bisschen ausserhalb der Stadt. Am Nachmittag gehe ich zuerst in eine Schule und mache dort 2-3 Lektionen reading room (d.h. die Kinder lesen ein Englisches Buch vor, verstehen kein Wort und sind frustriert, dieses Projekt ist aber SEHR wichtig und es gibt keine sinnvolleren Sachen, die man mit den Kindern in dieser Zeit machen könnte…), danach gehe ich ins Waisenhaus und mache Spiele und Hausaufgaben mit zwei Mädchen, die dort wohnen, das nennt sich dann Tutoring.

Blick über Dar aus dem 22. Stockwerk (da ging die Kamera noch)

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Bye bye Malawi – der Rückblick

Kaum zu glauben, aber in weniger als 24 Stunden sitze ich bereits im Bus Richtung Dar es Salam. Die Zeit hier in Malawi ist nur so davon gerannt und die Hälfte meiner Zeit in Afrika ist morgen schon um!
Obwohl ich ‚nur‘ zwei Monate hier in Lifuwu verbracht habe, fällt mir der Abschied viel schwerer, als ich es je für möglich gehalten hätte.

Nursery
Da die Schule wieder angefangen hat, herrscht auch in der Nursery School wieder mehr Betrieb, will heissen, meistens kommen mehr als 90 Kinder. Leider ist das zweite Nursery-Gebäude noch nicht fertig erstellt, deshalb können wir die Kinder nicht in zwei Gruppen einteilen und alle sind momentan im gleichen Raum, der zudem noch mit dem Baumaterial vollgestellt ist. Seit anfangs September kommen auch sehr viele ganz kleine Kinder, die noch keine zwei Jahre alt sind. Für sie ist es einerseits viel zu laut, andererseits sind sie noch zu jung für diesen Unterricht, deshalb gibt es immer ein Geschrei, weil die Kleinen überfordert sind und nur noch weinen oder die Glücklicheren unter ihnen, mitten im Getümmel einfach einschlafen. Obwohl man nach einem Morgen in der Nursery ziemlich KO ist, sind mir die Kinder sehr ans Herz gewachsen. Mittlerweile kennen sie fast alle meinen Namen. Auch die Lehrerinnen werde ich vermissen. Obwohl sie manchmal nicht auftauchen oder mitten im Unterricht verschwinden, hat sich zu den meisten eine sehr herzliche Beziehung entwickelt. Malawi ist Malawi und die Prioritäten werden ein bisschen anders gesetzt.
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Kids Corner
Mein Ein und Alles. Das Basteln, Fussball spielen, Seilspringen, Frisbee spielen, Malen, Gespräche führen, im Sand Herumtoben, lustige Fotos machen, auf haarsträubende Art und Weise aufs Dach klettern… werde ich nie vergessen. Hier habe ich viele Kinder von einer ganz persönlichen Seite kennen gelernt und unendlich viele lachende Gesichter gesehen.
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Volunteers
In meinen zwei Monaten im friendly Gecko Guesthouse habe ich 18 Volunteers kommen und gehen sehen. Auch wenn der Start nicht so geglückt ist und einige von uns an der Organisation und an der ‚Betreuung vor Ort‘ einiges auszusetzen hatten, habe ich doch im Grossen und Ganzen mit allen eine gute Zeit verbracht.

Erlebnisse
Ich habe leider nicht allzu viel vom Land gesehen, aber auch in der Nähe von Salima gab es einiges zu entdecken.
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Als würdiger Abschluss wollten wir (drei Volunteers und unser lieber Jonathan, ein Einheimischer, der sehr gerne mit den Volunteers zusammen ist) gestern einen Berg in der Nähe erklimmen. Nach einer Stunde vergeblichen Wartens auf zwei weitere Einheimische, die uns eigentlich hätten begleiten wollen, gingen wir ohne sie los. Nachdem wir einige Affen aufgescheucht hatten, ging es bergauf. Jonathan rannte in seinen FLIPFLOPS beinahe den Hang hinauf und wir hatten unsere liebe Mühe Schritt zu halten. Auf halber Höhe mussten wir widerwillig aufgeben, es war einfach zu heiss für uns Azungus. Statt über den Berg sind wir dann nur rundherum nach Senga Bay gewandert. Die Leute auf dem Markt dort freuten sich riesig, ein paar ‚neue‘ Azungus zu treffen und so verbrachten wir einige Zeit auf diesem Markt der einiges mehr zu bieten hat als der in Lifuwu. Auf dem Rückweg führte uns Jonathan mitten durch eine Häusersiedlung, doch uns war es nicht ganz wohl dabei, den Leuten durch ihren Hinterhof zu trampeln. Mit einem freundlichen ‚maswela bwanji‘ konnten wir allerdigs den meisten ein Lächeln abringen.
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Als wir – die Klimaungewohnten todmüde und Jonathan immer noch topfit – endlich wieder zu Hause waren, stellten wir fest, dass in der Zwischenzeit ein Teil unseres Bambushaages und die halbe Wäscheleine heruntergebrannt sind.
Der Grund: Kinder haben im Gras unweit unseres Hauses eine Riesenechse gesehen und wie das hier mit solchen Tieren so üblich ist, wollten sie sie töten. Ihnen fiel aber nichts Besseres ein, als das Gras um die Echse herum anzuzünden. Da das Gras sehr trocken ist und es zudem noch in unsere Richtung gewindet hat, fing unser Haag schnell Feuer. Dank ein paar geistesgegenwärtigen Nachbarn ist allerdings nicht viel passiert. Nur ein paar Kleider von unserer Volontärin aus Hongkong, die Zuhause geblieben ist, hat es erwischt, aber da sie noch ganz dem Klischee entsprechend Fotos vom Feuer gemacht hat, ist das wohl für sie nicht allzu schlimm:-D

Ich hoffe, bei dem Wind, der zurzeit weht, hebt es uns in meiner letzten Nacht nicht noch das Dach vom Kopf, aber da wir keine Fensterscheiben haben, ist es wenigstens mal angenehm kühl.

Bye bye Malawi, jambo Tanzania!

Kein Strom und seine Folgen

In den letzten zwei Wochen hatten wir viele und langandauernde Stromausfälle, manchmal ging beinahe den ganzen Tag lang nichts. Anscheinend wurde die malawische mit der mosambischen Stromversorgung verbunden – damit die Stromversorgung in Malawi danach besser gewährleistet werden kann. Wahrscheinlich wurden mittlerweile die Wartungsarbeiten beendet, denn dieses Wochenende hatten wir nur zwei Stunden keinen Strom!
Da unser Wasser mit einer elektrischen Pumpe zum Haus gepumpt wird, war eine Folge der Stromausfälle auch, dass wir des Öfteren auf dem Trockenen sassen. Vor allem wenn man gerade unter der Dusche steht und plötzlich kein Wasser mehr da ist, wird einem bewusst, wie verwöhnt wir in unserem Haus eigentlich sind
Es gibt kann aber auch das Gegenteil passieren:
Wir wissen inzwischen, dass man bei Stromausfall immer aufpassen muss, dass die Wasserhähne alle zu- und nicht etwa aufgedreht sind. Wenn nämlich am Abend kein Strom ist und das Wasser ausgeht und Moses oder Patson morgens früh, wenn wir wieder Strom haben, Wasser pumpen und ein Wasserhahn fälschlicherweise völlig aufgedreht ist, dann gibt es schon mal in der Trockenzeit in Malawi eine grössere Überschwemmung, die ein Bad und zwei Schlafräume unseres Gästehauses unter Wasser setzen kann…:-D

Besuch im Kuti Wildlife Reserve 24./25.8.

Das Kuti Wildlife Reserve ist ein kleines Reservat in unserer Nähe. In dem Reservat arbeiten ausschliesslich Volunteers, die einem alle Wünsche von den Augen ablesen;-)
Wir fuhren zu sechst dorthin und übernachteten in einer ‚Bush-Villa‘.

Da es im Kuti keine ‚gefährlichen‘ Tiere gibt, kann man den Park zu Fuss erkunden. Auf einer ersten Tour, haben wir nebst vielen Affen, Kudu’s und Impala’s auch einen Strauss aus nächster Nähe und eine Giraffe aus einiger Entfernung gesehen.

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Der Kuti wirbt damit, dass man auf dem Sunset-Deck im Park den schönsten Sonnenuntergang von ganz Malawi beobachten kann. Da mich aber niemand ernst genommen hatte, als ich sagte, wir müssen los, mussten wir schlussendlich fast durch den Park rennen um den Sonnenuntergang nicht zu verpassen…

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Da die Sonne nun weg war, mussten wir mit den Taschenlampen zurück zu unserer Bush-Villa. Es war ganz schön unheimlich überall die leuchtenden Tier Augen zu sehen. Als wir wieder bei der Hütte waren, hatte Joseph (einer der Volunteers vom Kuti) bereits ein Feuer für uns gemacht und übernahm auch gleich das Grillieren!! Wir haben ihn dann zum Essen eingeladen, er hat sich sichtlich gefreut, aber ich glaube, unter so vielen Frauen ist ihm auch nicht ganz wohl gewesen…

Am Sonntagmorgen sind wir früh losgegangen, weil wir unbedingt die Zebras sehen wollten. Wir haben auf einer Wiese ca. 20 entdeckt und uns hingesetzt und gewartet. Vier Zebras sind immer näher zu uns gekommen, bis sie nur noch 20m entfernt waren.

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Am Mittag haben wir zu zweit dann noch eine 3-stündige Tour gemacht, aber es war zu heiss und die Giraffen haben wir nicht mehr gefunden.

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Dann ging’s auch schon wieder mit dem mtola nach Hause.

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Muli bwanji?

Dass ich nun schon beinahe drei Wochen hier bin und nur so selten von mir hören lasse, liegt nicht daran, dass wir so oft keinen Strom haben, sondern eher daran, dass ich ein bisschen schreibfaul werde. Aber es gibt so viel zu erzählen, dass ich mich gar entscheiden kann, worüber ich schreiben soll.

Mittlerweile habe ich mich ganz gut eingelebt und verstehe nun abgesehen von ‚azungu‘ auch ‚muli bwanji?‘ und weiss, dass ich mit ‚ndili bwino kaya inu?‘ antworten muss. Das ist die Begrüssungsfloskel und es gilt hier als unfreundlich, wenn man darauf nicht antworten kann. Auch wenn mehrere Personen unterwegs sind, begrüssen sich immer alle einzeln mit dieser Frage. Es bedeutet etwa so viel wie ‚Wie geht es dir?‘ – ‚Mir geht es gut und dir?‘. Zudem gibt es noch spezielle Ausdrücke für bestimmte Tageszeiten, aber schliesslich haben wir hier keine Chichewa-Lernstunde.

Am Morgen gehe ich jeweils mit ein paar anderen Volunteers in die Nursery School. Dieser Kindergarten ist für alle Kinder bis fünf Jahre und er wird von Frauen aus dem Dorf geleitet, die keine spezielle Ausbildung haben. Wir Volunteers sind dort, um die Struktur des Unterrichts vorzugeben, mit den Kindern zu singen und zu spielen und spontan einzuspringen, wenn eine der Lehrerinnen nicht auftaucht. Der Kindergarten hat keine Ähnlichkeiten mit Kindergärten, wie wir sie uns vorstellen. Es gibt einen einzigen Raum, keine Spielsachen und von draussen hört sich der Unterricht ungefähr so an: „Seven days has a week: sunday, monday, tuesday…“ und ähnliche Dinge schreien die Kinder den Teachers nach und haben keine Ahnung, was sie da genau sagen. Die meisten Kinder kommen sowieso nur in die Nursery, weil es am Schluss für alle Porridge gibt und das für viele Kinder die einzige ‚richtige‘ Mahlzeit pro Tag ist.

Nun gut, es bleiben noch fünf Wochen, einiges am Inhalt des Unterrichts zu ändern… Die Teachers sind offen für neue Ideen, wissen aber selber nicht, wie sie ganz einfach vieles verändern könnten.

Am Nachmittag bin ich entweder im Kid’s Corner oder seit dieser Woche beim Schulzimmer streichen eingeteilt.

Der Kid’s Corner ist ein Freizeitbeschäftigungsangebot für alle Kinder, die Interesse haben. Es wird dreimal in der Woche Sport und zweimal Kunst angeboten. Die Kinder freuen sich schon nur, dass jemand mit ihnen spielt und was noch wichtiger ist, dass jemand Material mitbringt, denn hier gibt es nur die von den Kindern aus Plastiktüten, Abfall und Schnüren gebastelten Fussbälle und Farbstifte hat wahrscheinlich niemand zu Hause.

In den letzten Wochen wurde ein neuer Schulblock mit zwei Schulzimmern für die Primary School gebaut. Nun werden diese Zimmer von den Volunteers gestrichen. Das ist aber gar keine leichte Aufgabe, denn die Wände bestehen aus einer Art Sandstein und die Hälfte bröckelt gleich wieder ab, wenn man mit der Farbe darüber streicht. Auch eine Leiter scheint es nicht zu geben. Wir klettern auf drei aufeinandergestapelten Cola-Harassen herum und erreichen die Decke immer noch nicht. Frage der Volunteerkoordinatorin: „Why don’t you take four boxes?“. Tja, auf ungefähr so viel Unterstützung kann man hier zählen…

Die Hippos, die man ja bis zum Guesthouse hören soll und zu Fuss ‚besuchen‘ kann, haben wir immer noch nicht gefunden. Die Meinungen der Dorfbewohner gehen auseinander. Die einen sagen, die Bauern haben sie erschossen, die anderen meinen, es habe zu viele Leute und dann gibt es noch die, die sagen, man könnte sie sehen, müsste sich aber durch dickes Gebüsch kämpfen und darin versteckten sich Krokodile und Schlangen. Aus diesen Gründen haben wir diesen Plan beerdigt und werden uns wohl eher einmal mit dem Boot auf die Suche begeben. Aber für kommendes Wochenende haben wir einen Besuch im Kuti Wildlife Reserve geplant, welches ganz in unserer Nähe ist. Dort gibt es unter anderem Giraffen und Zebras zu sehen. Ich hoffe sehr, ich kann euch am Sonntag dann mit einem Bild ein bisschen neidisch machen;-)