Monthly Archives: October 2013

Sansibar – TIA

Am Samstag um 7.45 habe ich beschlossen, dass ich um 8.00 mit vier anderen Vollies und einem Gast aus dem Gecko, nach Sansibar gehe. Am Montag war J.K. Nyerere Day, h.d. schulfrei und am Dienstag oder Mittwoch Eid al Adha (islamisches Opferfest), also auch schulfrei. Da die Lehrer/innen am Freitag in der Schule gesagt haben, dass Eid ziemlich sicher am Dienstag ist und die Regierung auch dieses Datum festgelegt hatte (das lässt sich nicht so genau vorher sagen, da das genaue Datum vom Mond abhängt), hätte ich also Montag und Dienstag nicht arbeiten müssen und somit vier Tage in Sansibar verbringen können.

Die erste Fähre war schon voll und wir mussten auf die nächste warten und hatten dadurch schon einen halben Tag verloren.
Es ist übrigens auch kein Problem, ohne die seit September obligatorische Gelbfieberimpfung auf Sansibar einzureisen. Wenn sie die ‚Yellowcard‘ verlangen, dann zeigt man denen einfach seinen gelben internationalen Impfausweis und sie schauen nicht mal hinein. Anyway…

Den Samstagnachmittag verbrachten wir in Stone Town und plünderten die vielen Souvenirshops.
Am Abend haben wir dann in einem indischen Restaurant gegessen, weil es das einzige in der Nähe war, das einen Generator hatte und Stromausfall herrschte. Alle ausser mir sind von ihrem Essen aber sehr enttäuscht gewesen.

Am Sonntag sind wir mit einem Boot zur Prison Island gefahren. Dort gibt es Riesenschildkröten, die es mögen, wenn man ihnen den Hals streichelt;-)
Danach sind wir mit dem Boot aufs Meer hinausgefahren und schnorcheln gegangen. Leider versteckte sich die Sonne hinter den Wolken und wir sahen nicht allzu viele Fische. Ein paar Nemos waren aber trotzdem dabei. Zudem mussten wir immer mal wieder weiterfahren um vor den Quallen zu flüchten.

Da auf Sansibar ca. 95% der Bevölkerung Muslime sind und alle, die ich gefragt habe sagten, sie werden Eid al Adha erst am Mittwoch feiern, musste ich am Montag schon wieder zurückreisen, da ich am Dienstag somit hätte arbeiten sollen.
Am Dienstag gingen wir also am Morgen zur Nursery und siehe da, es waren ganze drei Kinder da. Der Headteacher hat uns dann wieder nach Hause geschickt und auch am Nachmittag in der Wamato Schule hatte es beinahe keine Kinder. Da die Regierung den Feiertag auf Dienstag festgelegt hatte, das eigentliche Fest aber erst heute gefeiert wird, haben wir nun beide Tage frei und ich hätte sogar zwei Tage länger in Sansibar bleiben können, nur wusste das vorher niemand so genau…

Aber wie sagen wir hier immer: TIA – This Is Africa

Dar es Salaam – erste Eindrücke

Schon wieder sind zwei Wochen vergangen und ich kann mich beinahe nicht mehr an meine 30-stündige Busfahrt erinnern. Vielleicht verdränge ich die Gedanken daran auch eher, denn ich bin froh, hat alles geklappt und ich bin ganz in Dar angekommen…;-)
Zudem habe ich auf der Busfahrt zum ersten Mal seit mehr als neun Wochen wieder Regen gesehen und seit ich in Dar bin, hat es doch auch schon das eine oder andere Mal geregnet.
(Übrigens haben wir hier immer noch so um die 30 Grad…)

Es gibt hier so viele Leute, so viel Verkehr, so viele Sachen, die man kaufen kann… Nach zwei Monaten Reis, Tomaten, Zwiebeln, Bananen und Nsima war der erste Besuch im Supermarkt ziemlich überfordernd für mich.
Auch auf den Strassen ist einiges mehr los, obwohl die Fahrstile in beiden Ländern haarsträubend sind. Hier benutzten wir entweder ein Daladala (ein ‚ganz normaler Bus‘), die zwar ohne Fahrplan, aber immer dieselbe Stecke fahren oder ein Bajaji. Das Bajaji fährt einem hin, wo man will und man kann den Preis aushandeln. Die meisten Bajaji-Fahrer kennen nichts und es geht darum, möglichst schnell ans Ziel zu kommen. Sie überholen links und rechts und zwischen zwei Autos hindurch und schlängeln sich in jede Lücke rein…
Leider hat meine Fotokamera (nach dem sie im Lake Malawi schwimmen gegangen ist, aber danach noch funktionierte) am Samstag nun definitiv das Zeitliche gesegnet, deshalb gibt es im Moment nicht viele neue Fotos.

Das Programm für die Vollies ist in Dar ein bisschen gedrängter als es in Malawi war. Am Morgen arbeite ich wieder der Nursery School in einem kleinen Fischerdorf ein bisschen ausserhalb der Stadt. Am Nachmittag gehe ich zuerst in eine Schule und mache dort 2-3 Lektionen reading room (d.h. die Kinder lesen ein Englisches Buch vor, verstehen kein Wort und sind frustriert, dieses Projekt ist aber SEHR wichtig und es gibt keine sinnvolleren Sachen, die man mit den Kindern in dieser Zeit machen könnte…), danach gehe ich ins Waisenhaus und mache Spiele und Hausaufgaben mit zwei Mädchen, die dort wohnen, das nennt sich dann Tutoring.

Blick über Dar aus dem 22. Stockwerk (da ging die Kamera noch)

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