Author Archives: Monika

azungu

Am Sonntag bin ich mit drei anderen Volunteers nach Salima gefahren. Patson (Caretaker und Guard) hat die anderen Volunteers vor meiner Ankunft eingeladen, zur Hochzeit eines Freundes zu kommen und ich durfte mich ihnen anschliessen.

Wir fuhren mit einem mtola nach Salima. Motlas sind uralte Pick-up’s, die hier als Taxi gebraucht werden. Man sitzt (wenn man Glück hat) oder steht auf der Ladefläche und die Einheimischen sitzen auch auf dem Dach. Die motlas fahren wenn sie voll sind und nehmen trotzdem immer noch alle Leute auf, die am Strassenrand stehen und winken. Auf dem Rückweg haben wir aus unserem mtola 25 Leute gezählt!

Patson erwartete uns in Salima und führte uns zu seiner Kirche, die auf einem Hinterhof steht und bald auseinander zu fallen droht. Niemand wusste genau, was uns erwartet. Wir Volunteers wurden namentlich begrüsst und der ganzen Gemeinde vorgestellt. Vor der Hochzeit gab es einen Gottesdienst, der dauerte zwei Stunden und wurde in Englisch und Chichewa abgehalten, so dass ich zumindest die Hälfte verstanden habe. Gleich anschliessend fand die Hochzeit statt (auch in beiden Sprachen). Diese dauerte noch einmal 2,5 Stunden, das lag aber vor allem daran, dass der Pastor immer weder abschweifte und dann alles noch einmal wiederholte;-)). Nach der Hochzeit waren wir bei Patson zum Lunch (es war nach 4,5h in der Kirche dann schon 14.00) eingeladen. Dies bedeutete für mich zum ersten Mal die malawische Küche testen zu können. Mmmh… Nach dem Lunch ging es noch einmal in die Kirche. Nun wurde sehr viel gesungen und alle in der Kirche gingen der Reihe nach nach vorne, um den Brautpaar ein Geschenk (meistens Geld) zu überbringen. Nach einer Stunde mussten wir uns aber verabschieden, damit wir nach Hause kamen, bevor es dunkel (ca. um 18.00) wurde. Wir nahmen also das 25 Personen mtola bis zur Abzweigung nach Lifuwu. Dort konnte ich zum ersten Mal ein Velo-Taxi testen. Da sitzt man auf einem Brett, das auf dem Gepäckträger befestigt ist und hat zwei Halter für die Füsse und einen fixen Lenker, wo man sich halten kann. Wenn man aus dem mtola aussteigt, warten schon mehrere Fahrer, die einem ihr Velo sehr aufdringlich anbieten und man nimmt dann den billigsten. Die Fahrt war erstaunlicherweise sehr angenehm, da der Fahrer sehr vorsichtig gefahren ist. Überall hat es neben dem Weg Kinder, die zu den Velo’s rennen, winken und azungu, azungu rufen, wenn sie weisse Personen sehen. Ausser uns Volunteers gibt es in Lifuwu keine azungu’s und so sind wir überall eine grosse Attraktion.

In Malawi angekommen

Nach insgesamt 15h Flug, bin ich gestern in Lifuwu Beach angekommen.
Die ‚Probleme‘ haben schon beim Check-in in Zürich begonnen, da ich kein Visum für Malawi hatte und das Personal nichts davon wusste, dass dieses im Moment auch gar nicht im Vornherein ausgestellt wird. Nach einigen Abklärungen durfte ich aber trotzdem abreisen;-)

In Johannesburg waren die Südafrikaner ein bisschen überfordert, die Schlange für die Transitflüge unendlich lang und so konnten mehrere Leute ohne Sicherheitscheck zum Boarding, weil die Zeit nicht gereicht hätte!
In Malawi angekommen, begannen, wie nicht anders zu erwarten, die Probleme mit dem Visum erneut. Alles, was ich bereits einmal ausgefüllt und der Botschaft in Brüssel geschickt hatte, musste ich noch ein zweites Mal ausfüllen. Aber auch dies klappte nach 1,5h, in denen ich von ‚Büro‘ zu Schalter und zurückgeschickt wurde und dann konnte ich meinen ungeduldig wartenden Driver endlich erlösen.
Nun fuhren wir mit 120 Sachen über eine der wenigen geteerten Strassen nach Salima und ich erhielt einen ersten Eindruck von diesem wirklich sehr armen Land. In Salima konnte ich Geld wechseln und einkaufen. Der Geldwechsel ging nach einem Telefonanruf auf einer Nebenstrasse vor sich. Ein Mann kam mit einem Bündel Noten (er wusste durch den Anruf, wie viel ich wechseln wollte) und verschwand dann wieder. Danach führte mich mein Driver in verschiedene Shops, damit ich die wichtigsten Esswaren einkaufen konnte und schaute, dass ich mit dem neuen Geld und den unbekannten Sachen zurecht kam.

Endlich im Guesthouse angekommen, wurde ich von Francesca, der Managerin, empfangen, die mir gleich das Haus zeigte. Im Moment sind nur ihr Bruder, der heute schon wieder abreiste und drei Volunteers hier. Vier andere Volunteers sind auf einem längeren Ausflug.

Obwohl das Guesthouse für unsere Verhältnisse sehr einfach eingerichtet ist, ist es hier in der Gegend sehr luxuriös. Es gibt zwei Guards, die das Haus auch in der Nacht bewachen und am Tag ist immer jemand auf dem Gelände.

Unser livingroom

livingroom

So, fürs erste sollte dies mal reichen. Ich weiss jetzt auch, warum das Guest House ‚Friendly Gecko‘ heisst. Man kann die Geckos an den Wänden herumkrabbeln sehen…

gepackt, bereit, nervös

So, nun ist es wirklich so weit und kann nicht mehr ‘verdrängt’ werden. Morgen geht’s los. Eingepackt ist alles (hoffentlich) und sogar noch fast innerhalb des erlaubten Gewichtes. Mir sind allerdings schon Dinge eingefallen, die ich vielleicht wieder auspacken werde…;-) Man braucht gar nicht sooo viel für vier Monate in einem Land (bzw. zwei Ländern), in dem meistens die Sonne scheint und sich die Temperaturen mit denen in der Schweiz von letzter Woche vergleichen lassen. Obwohl es ja zumindest in Malawi einiges kühler sein wird.
Nun will ich aber noch den letzten Abend geniessen und versuchen, meine Nervosität im Zaum zu halten…
Bis bald aus Afrika